(Selb)ständig am Smartphone

Vor wenigen Jahren noch war Slack der (interne) Messenger der Wahl in (jungen, coolen) Firmen, während Corona kamen Zoom und Teams dazu. Dazu Mails und natürlich das Telefon. Zumindest Slack scheint gerade wieder Anteile zu verlieren – weil viel zu oft der Messenger immer offen war und permanent aufpoppende Nachrichten den Fokus auf das Wesentliche doch störten. Übrigens, es braucht rund 20 Minuten, um in den „Flow“ zu kommen – einfach unmöglich, wird man ständig abgelenkt.

Erst seit rund 10 Jahren sind Smartphones unsere alltäglichen Begleiter, zu wenig, um damit kulturell und individuell gut etablierte Umgänge erlernt zu haben. Aber genug, um die Devices und die Anwendungen darauf zu supereffektiven „Dopamin-Triggern“ zu entwickeln. Jedes „pling“ triggert eine Dopamin-.Ausschüttung – genau das, was auch bei (anderen) Süchten passiert. (Fun Fact: Nur zwei Industrien bezeichnen ihre Kund:innen als „User“: Drogen und IT.)

Dopamin ist kein „Glückshormon“, es spielt eine wichtige Rolle im Belohnungssystem (verlangt also nach mehr), steuert unser Verlangen und treibt zur Wiederholung an.

Für uns Selbständige (und andere) ist das Smartphone primär ein Werkzeug unserer Arbeit, wir sprechen hier nicht über die Auswirkungen von Online- / Handysucht sondern darüber, wie man besser fokussiert arbeiten und nach der Arbeit zur Ruhe kommen kann.

Soweit keine Rocket Science. Am zielführendsten ist es, möglichst alle Benachrichtigungen abzudrehen, eventuell das ganze Telefon abzudrehen, um in den Flow zu kommen und in der Freizeit und Abends möglichst Abstand zum Smartphone und zur Arbeit zu wahren.

Wir EPUs tun, was wir lieben, daher ist die Entgrenzung eine umso größere Gefahr. Leicht aber sollte es uns gerade deswegen, weil wir lieben was wir tun, auch fallen, in den Flow zu kommen: Motivation (klar definiertes Ziel), Kreativität (das Ziel muss von Bedeutung sein) und Konzentration (das Ziel darf nicht über- oder unterfordern)  bringen uns dorthin – wenn keine Ablenkung im Weg steht. Da es ca. 20 Minuten dauert um in den Flow zu kommen, wir aber im Schnitt alle 18 Minuten unser Telefon zur Hand nehmen ist aber die primäre Ablenkung offensichtlich.

Wer sich schwer damit tut,. Das Telefon zur Seite zu legen – für den hat Irmtraud Lichtenberger eine Geschichte mitgebracht: Orpheus und die Sirenen. Orpheus hat diesen widerstanden, indem er selber musizierte – und zwar noch viel kunstvoller, als es der Gesang der Sirenen war. Wenn dich also wieder mal das Smartphone lockt – dann such dir Alternativen, die noch verlockender sind. ZB den Flow oder, Abends, die Erholung und den guten Schlaf.
Zur Selbstkontrolle hat Irmtraud zwei Vorlagen mitgebracht, das „Schweinehund-Tagebuch“ und das Smartphone-Tagebuch. Wir werden beide testen und zu einem späteren Zeitpunkt darüber berichten.

CoWorkOut ist Betriebliche Gesundheitsförderung für EPUs im CoWorkingSpace – wenn du mehr dazu wissen möchtest, dann melde dich unter postwerkstatt@ottensheim.at